Der blaue Engel

Deutschland 1930

The Blue Angel

 

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Berichte

  • “Marlene Dietrich” – Publikation anläßlich der Ausstellung Marlene Dietrich vom 10.11.1995 bis zum 21.01.1996 in der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn, Seite 32–43
  • Max Brod und R. Thomas,  «Liebe im Film», Seite 26–28, Gießen 1930
  • Trude Hesterberg, «Was ich noch sagen wollte«, Berlin 1971, Seite 83–86
  • George Grosz, «Ein kleines Ja und ein großes Nein», Reinbeck 1955, Seite 189–193
  • Ruth Landshoff-Yorck, «Klatsch, Ruhm und kleine Feuer» Biographische Impressionen, Köln, Berlin 1963, Seite 41–48
  • Enno Patalas, «Sozialgeschichte der Stars», Hamburg 1963, Seite 138–139
  • «Filmexil», Nr. 8, eine Publikation der Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin, Herausgeber Gero Gandert, Wolfgang Jacobsen, Heike Klapdor, Ronny Loewy, Werner Sudendorf, November 1996, Seite 18–19
  • Willy Haas, «ZDF-Journal – Film», Mainz, Nr. 25/26 vom 15.12.1969, Seite 17–20
  • Curt Riess, «Das gab’s nur einmal», Band 2, Frankfurt 1985, Seite 110–129
  • Werner Sudendorf, «Marlene Dietrich – Dokumente, Essays, Filme», Erster Teil, München 1977, Seite 65–74
  • Hans Wißkirchen, “Mein Kopf und die Beine vom Marlene Dietrich” – Heinrich Manns Professor Unrat und Der blaue Engel, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 24. März bis zum 25. August 1996 im Buddenbrookhaus, Lübeck, herausgegeben im Auftrag der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum, 1996, Seite 92–130
  • Karl Lemke, «Heinrich Mann. Zu seinem 75. Geburtstag», Berlin 1946, S. 61–62
  • Franz Hessel,  «Marlene Dietrich», Berlin 1931
  • Charles Higham, «Marlene – ein Leben, ein Mythos», Reinbek 1978, Seite 59–70
  • Leslie Frewin, «Marlene Dietrich», München 1979, Seite 41–48
  • Sheridan Morley, «Marlene Dietrich», Frankfurt 1977, Seite 29–48
  • Bernd Schulz, «Marlene – die Biographie einer Legende 1901–1992», Bergisch Gladbach 1992, Seite 83–114
  • Donald Spoto, “Marlene Dietrich”, München 1992, Seite 69–84
  • Steven Bach,  “Marlene Dietrich- Die Legende, das Leben”, Düsseldorf 1993, Seite 138–177
  • Friedrich Hollaender, «Von Kopf bis Fuß – Mein Leben mit Text und Musik», München 1965, Seite 235–248
  • Helga Bemmann, “Marlene Dietrich – Ihr Weg zum Chanson”, Wilhelmshaven 1987, Seite 45–61
  • Maria Riva, “Meine Mutter Marlene”, München 1992, Seite 64–73, 75–89
  • Josef von Sternberg, “Das Blau des Engels”, München 1991, Seite 172–187, 253, 257–275
  • Josef von Sternberg «The Blue Angel», an authorized translation of the German continuity, London 1968, Seite 9–15
  • Marlene Dietrich, “Ich bin, Gott Sei Dank, Berlinerin”, Frankfurt/Berlin 1987, Seite 77–90
  • Marlene Dietrich, «Nehmt nur mein Leben» Reflexionen, München 1979, Seite 68–74
  • Helga Sanders-Brahms, “Marlene und Jo - Recherche einer Leidenschaft”, Berlin 2000, Seite 33–70
  • Wolfgang Gast, “literatur verfilmung”, Bamberg 1993, Seite 61–74
  • David Bret, «Meine Freundin Marlene», Hamburg 2002, Seite 45–58
  • Leni Riefenstahl, «Memoiren», Köln 2000, Seite 118–125

 

Interview von Maximilian Schell mit Marlene Dietrich

(…)

M.S.:  Schauen Sie sich manchmal Ihre Filme an?
M.D.: Nein, nie.
M.S.:  Nie?
M.D.: Nein.
M.S.:  Auch früher nie?
M.D.: Auch früher nicht, nein. Interessiert mich nicht.
M.S.:  Würden Sie irgendeinen Ihrer Filme gerne noch einmal sehen?
M.D.: Nein, nie.
M.S.:  Ist das etwas Abgelegtes?
M.D.: Nein, das interessiert mich nicht. Aber mich selber angucken, nein, wirklich! Schau'n Sie mal. Also mit dem Blauen Engel, ich meine, der kommt einem doch zum Halse raus, nicht, ich kann das schon gar nicht mehr hören: Ich bin von Kopf bis Fuß, ich meine wirklich, lächerlich. Auf alle Fälle, da sitze ich da auf der Tonne, nicht, und das ist überall, und die Bilder kann man kaufen, und alle sind verrückt danach, und dann sind da die Imitatoren, ist das deutsch, die Imitatorinnen, und die machen mich nach da, und da sitzen wir auf der Tonne da, mit den Beinen hoch und … lächerlich. Also. Ahm, ich fand den Jannings ja fürchterlich, was der da einen Brunnenvergifter gespielt hat. Ich fand das ja gräßlich. Und wie dann die UFA sagte, der Film ist nicht gut, und wir nehmen Ihre Option nicht auf, hab' ich das sehr, sehr gut verstanden. Und das wäre wunderbar, wenn wir diese Probeaufnahme hätten.
M.S.: (Die ist als Kriegsbeute irgendwo verschwunden. Ich habe lange recherchiert.)
M.D.: Denn das ist – habe ich nie gesehen.
M.S.: (Aber weder in Babelsberg, das ist auch nicht im Ufa-Studio in Ost-Berlin, noch in Rußland.)
M.D.: Ich saß oben auf einem Klavier, wissen Sie? Und die hatten mich in irgendso ein Kleid reingenäht und hatten mir die Haare verbrannt, und das rauchte alles, und da war ein Klavierspieler, also in allen Büchern werden Sie lesen, daß das der Hollaender war. Und das ist nicht wahr!
M.S.: Ach, das war nicht der Hollaender?
M.D.: Nein, es war nicht der Holländer, das kann ich Ihnen schwören, es war nicht der Holländer. Und da hat also der Sternberg zu mir gesagt, ich soll daraufklettern und mich daraufsetzen, auf das Klavier. Ja. Und dann hat er gesagt, zu mir: »Haben Sie nicht dieses Lied mitgebracht, man hatte Ihnen doch gesagt, Sie sollen ein Lied mitbringen für die Probeaufnahme.« Und da hab' ich gesagt, »ich hab' kein Lied mitgebracht, weil ich ja sowieso die Rolle nicht kriege«. Schnodderige Berliner Schnauze, bitte, nicht? Und das hat natürlich den Sternberg intrigiert. Denn alle Schauspielerinnen, die sind ja über sich rübergefallen, über die Beine her, um die Rolle zu kriegen. Und da sitzt doch dieses schnoddrige Kind da, von der Schauspielschule und sagt, sie kriegt sowieso die Rolle nicht. Das hat ihn intrigiert, nicht? Und da hat er mir gesagt: »Kennen Sie nicht ein Berliner Lied?« Hab' ich gesagt: »Natürlich.« Und dann hab' ich gesagt: "Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht?" Und dann bin ich da runtergeklettert und von dem Klavier da, und da hab' ich gesagt, das geht so: "Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht, wenn an der nächsten Ecke schon ein andrer steht." Und dann hat er dann versucht, das eben zu machen. Und dann geht es dann weiter. “Man sagt Auf Wiedersehn, und zu sich heimlich bloß: Na endlich bin ich wieder ein Verhältnis los.« Und da hat er gesagt: »Aus, fertig, das machen wir«, Kamera und so. Und das ist es, was den Sternberg interessiert hat: Daß ich mich nicht interessiert hatte. Weil ich dachte, ich kriege sie sowieso nicht. Was soll ich mich kaputtmachen?

(…)

M.D.: Die sang da, diese Scheußliche, mit der hellen Stimme, das mußte ich doch machen! Ordinär, nicht? Ein kleines – ah – wie sagt man da? Straßenmädchen, nicht? Die ging für Geld huren, nicht? Und da war außerdem noch ein Professor, da ist die doch sehr gebumfidelt da. Ganz einfach. Aber heute Geheimnisse, die alle da Mögliches hinein und was die alles gedacht hat. Und die hat überhaupt doch nichts gedacht. 

(…)

(Ausschnitt aus dem Film «Marlene» von Maximilian Schell, BRD 1983)