Der blaue Engel

Deutschland 1930

The Blue Angel

 

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Professor Dr. Immanuel Rath, Lehrer am Gymnasium einer deutschen Kleinstadt, verläßt, nachdem er umständlich sein Frühstück eingenommen hat und feststellen mußte, daß sein Kanarienvogel tot ist, seine Wohnung und begibt sich Schlag acht, von den Klängen des Glockenspiels “Üb immer Treu und Redlichkeit” begleitet, zur Schule. – Dort erfreuen sich in der Zwischenzeit Lohmann, Ertzum, Goldstaub und der Rest der Klasse an einigen gewagten Fotos von “Lola Lola”, einer Tingel-Tangel-Sängerin. Rath, der seine Schüler schickanös, selbstgefällig und diktatorisch zu regieren gewohnt ist, gerät während des Unterrichts an die Bilder, erfährt von seinem Primus Angst, daß das Original, Lola Lola, im “Blauen Engel”, einem Hafen-Varieté, zu finden ist und macht sich noch am selben Abend auf den Weg dorthin.

Im “Blauen Engel” ist Hochbetrieb: Lola, die sich selbst als die “fesche Lola”, die an ihr “Pianola keinen rann” läßt, besingt, steht auf der Bühne; im schummrigen Parkett sind drei von Raths Schülern, die angesichts Raths schleunigst das Weite suchen. In der Garderobe will Rath (“ich bin hier in amtlicher Eigenschaft!”) Lola wegen der “Verführung” seiner Schüler zur Rede stellen – ausgerechnet während Lola sich, unter seinen immer milder und begieriger werdenden Blicken, für die nächste Nummer umzieht. Rath entdeckt Goldstaub, verfolgt ihn wütend und ist, zu Hause angekommen, ein irritierter, erschöpfter Mann. Goldstaub aber ist es gelungen, Rath ein Höschen Lolas in die Manteltasche zu schmuggeln. Dieses “Kleidungsstück”, wie er sich ausdrückt, benutzt Rath als Vorwand. Lola wiederzusehen. Er wohnt, von den Mitgliedern der Truppe, dem Direktor und Zauberkünstler Kiepert und seiner Frau Guste, als “der Professor” gefeiert, einem Auftritt Lolas bei, übernachtet bei Lola und trifft am nächsten Morgen (zum ersten Male in seinem Leben hat er sich verspätet) seine Klasse in einem chaotischen Zustand an: die Tafeln sind mit eindeutigen Karikaturen bedeckt, die Schüler toben und brüllen Raths Spitznamen “Unrath”. Angesichts des herbeigeeilten Direktors entschließt Rath sich, spontan den Schuldienst zu quittieren und Lola zu heiraten.

Die Hochzeitsfeier findet im Beisein der Truppe statt, und das ungleiche Paar ist so lange glücklich, bis Raths Vermögen restlos aufgebracht ist und Lola das nicht sehr abwechslungsreiche Leben an der Seite Rath überdrüssig ist. Rath versucht sich durch den Verkauf eben jener Fotos, die ihn zu Lola führten, nützlich zu machen; er verkommt zusehends. Lola, die längst über den benommen vor sich hinlebenden Rath herrscht, und Kiepert zwingen ihn schließlich dazu, in seine Heimatstadt zurückzukehren und sich dort als “Attraktion der Truppe”, als Clown zu präsentieren. Kiepert verspricht sich einen sensationellen Erfolg. Und als Rath, den die Eifersucht auf Mazeppa, einem Artisten, der Lola erfolgreich den Hof macht, und die Scham, so vor seine ehemaligen Mitbürger treten zu müssen, peinigt, schließlich auf der Bühne steht, ist der Saal überfüllt. Kiepert hat Rath in seine Nummer eingebaut, zaubert ihm Tauben aus dem Hut und Eier aus der Nase, die er dann auf Raths Stirn zerschlägt, und degradiert ihn. Er zwingt ihn dazu, nach jedem Ei “Kikiriki” zu rufen. Allmählich erwacht Rath aus seiner Benommenheit und seine an den Wahnsinn grenzende Verzweiflung, seine Ausweglosigkeit, macht sich in einer Reihe von markerschütternden “Kikiriki”-Aufschreien Luft. Rath, der Lola in den Armen Mazeppas gesehen hat, stürzt, immer noch laut schreiend, in die Garderobe, versucht Lola zu erwürgen, wird aber von Mazeppa zurückgerissen und in eine Zwangsjacke gesteckt. Kiepert (“Alles wegen einem Weib”) befreit Rath und dieser wankt, während Lola programmatisch ihr “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt” singt, durch das Hafenviertel zurück in seine Schule. Der Pedell öffnet ihm; Rath wankt an ihm vorbei, auf das Pult seines Klassenzimmers zu und klammert sich, sterbend, daran fest